Uns fällt es sehr schwer einzuschätzen, ob wir Betroffene ansprechen sollen und wenn ja auf welche Art und Weise. Eure Meinungen und Erfahrungen sind für unsere Aufarbeitung wichtig Und wir hoffen, ihr seht Möglichkeiten, mit uns in einen Austausch zu kommen.
Ein respektvoller Umgang ist sehr wichtig und bei uns ist angekommen, dass wir uns nicht ausreichend respektvoll verhalten haben.
Die verschiedenen Forderungen, die von euch an uns herangetragen worden sind, reichen von "lasst uns in Ruhe" bis "wann hört man mal wieder was von euch". Das hat uns in ein Dilemma gebracht: Wir möchten begangene Fehler nicht wiederholen. Wir möchten nicht ungefragt andere Menschen mit unserer Rolle, unserem Handeln und dem Thema konfrontieren. Gleichzeitig bemerken wir, dass sich einzelne eine Zusammenarbeit mit dem Ziel der Aufarbeitung bzw. eine gemeinsame Aufarbeitung wünschen.
Es ist nicht leicht einen „richtigen“ Umgang damit zu finden und mit uns in einen Dialog zu treten, das ist aber okay. Es ist genauso okay, wenn Leute Gefühle wie Hass fühlen und das Bedürfnis nach Rache verspüren.
Wir wissen heute, dass wir uns zu viel um den Täter und seine Tat gedreht haben und dabei die Betroffenen zu wenig im Blick hatten. Das war nie unsere Absicht und tut uns aufrichtig leid. Es ist uns wichtig nachzuvollziehen, wie und warum es uns trotzdem passiert ist – damit auch andere daraus lernen können und vielleicht unsere Fehler in ihrem eigenen Handeln wiedererkennen, wenn sie in ähnlichen Situationen stecken.
Dieser Text soll unser Vorschlag für eine rücksichtsvolle Kommunikation auf Augenhöhe sein.
- 1. schreibt uns eine Mail an rueckmeldungen-2021@posteo.de, um uns Feedback und Anregungen für unseren eigenen Aufarbeitungsprozess und den Anstoß von Gesprächen mitzuteilen.
Per E-Mail können wir eure Anregungen und Feedbacks aufnehmen, einen ausführlicheren Dialog per Mail finden einige von uns schwierig. Für weitergehenden Austausch könnt ihr euch gerne mit weiteren Vorschlägen an uns wenden, z.B. für:
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2. ein persönliches Gespräch mit Personen aus unserer Gruppe
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3. ein moderiertes Gespräch mit Personen aus unserer Gruppe (An der Stelle müssten wir und ihr uns zusammen noch einmal Gedanken machen, wie so ein Gespräch geführt werden könnte)
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4. ein Gespräch mit einer vermittelnden Person (bzw. Freund*innen die für euch sprechen), falls für euch ein direktes Treffen nicht gewünscht sein sollte
Wir möchten Betroffenen die Achtsamkeit entgegenbringen, die sie sich wünschen. Wenn es irgendetwas gibt, dass wir aktuell oder zukünftig dazu beitragen können, damit Betroffene das erhalten, was sie jetzt brauchen oder ihr uns sagen möchtet, an welcher Stelle wir wen unterstützen können, dann meldet euch gerne bei uns.